Risks to public safety and security / European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction (EMCDDA) | Lisbon (PT)
Vortrag:
Highly potent drugs, high strength products: a problem for Europe?
Unsere Welt wird immer komplexer und vernetzter. Waren und Ideen fließen schneller und freier, während Verordnungen und andere Formen der gesellschaftlichen Kontrolle in einer Welt der Innovation, offener Märkte, ungehinderter Kommunikation und unklarer Rechtsprechung leichter umgangen werden können. Auch die Drogenmärkte waren nicht immun gegen diese globalen Veränderungen, da die Märkte für kontrollierte Arzneimittel und neue psychoaktive Substanzen (NPS) in den letzten zehn Jahren radikalen Veränderungen ausgesetzt waren. Hat die Verfügbarkeit von Vorläufern für MDMA aus China zu einer neuen Beständigkeit des Marktes geführt? Deutet die beinahe allgegenwärtige hochwirksame Ecstasy-Tablette bereits darauf hin? Was könnte das für die NutzerInnen und ihre Gesundheit bedeuten? Welche Risiken birgt das Auftreten von Butan-Hashöl neben Explosionen und schweren Verbrennungen durch seine Herstellung? In Europa hat auch die Anzahl der hochwirksamen neuen psychoaktiven Substanzen, wie die synthetischen Cannabinoide und Fentanyle, stark zugenommen. Diese stellen ein hohes Risiko einer lebensbedrohlichen Vergiftung für die KonsumentInnen dar und können zu explosionsartigen Ausbrüchen führen, die die lokalen Gesundheitssysteme überfordern können.
Diese Substanzen sind auch relativ billig und leicht zu verstecken und zu schmuggeln, wobei einige Gramm ausreichen, um tausende Dosen für den Drogenmarkt herzustellen. Diese bieten nicht nur wirtschaftliche Anreize für LieferantInnen, sondern reduzieren auch das Risiko, erwischt zu werden. Bemerkenswert ist, dass synthetische Cannabinoide nicht mehr nur als "legaler" Ersatz für Cannabis beworben werden, sondern zu Drogen der Wahl geworden sind, die als mächtige und billige Rauschmittel gelten mit"mind-numbing" Effekten.
Neue Möglichkeiten zur Einnahme von Drogen sind ebenfalls aufgetaucht: Mit der zunehmenden Verbreitung von Verdampfern, sind E-Liquids mit synthetischen Cannabinoiden auf dem Markt aufgetaucht, während der Verkauf von gebrauchsfertigen Nasensprays mit Fentanylen in einigen Bereichen ebenfalls zugenommen hat. Globalisierte Märkte erhöhen auch die Chance, dass NPS (und eine Reihe toxischer Stoffe wie Atropin und Scopolamin) absichtlich oder versehentlich als andere Substanzen verkauft werden, was im Falle von Fentanylen, die als Heroin, Medikamentenfälschungen oder Kokain verkauft werden, verheerende Folgen haben kann. In diesem Vortrag werde ich untersuchen, ob hochwirksame Substanzen und hochwirksame Produkte der neue Standard werden und wenn ja, welche Probleme für Europa entstehen könnten.