Knowledge Translation Manager, Centre on Drug Policy Evaluation (ehemals International Centre for Science in Drug Policy) | Toronto, Ontario (CA)
Vortrag:
Entstehung von Drug Checking Services (DCS) in Kanada: Implementierung eines standortübergreifenden DCS-Netzwerks in Toronto, Ontario für eine marginalisierte Bevölkerung, die Drogen konsumiert.
Vor dem Hintergrund einer landesweiten Opioid-Überdosis-Krise, die durch den Einsatz von Medikamenten mit unbekannter Wirksamkeit oder Toxizität ausgelöst wurde, haben sich die DCS (Drug Checking Services) in Kanada als Überdosierungspräventions-Reaktion herausgestellt. Im November 2017 verpflichtete sich die Bundesregierung, Pilotprojekte zur Bereitstellung von DCS in betreuten Konsumräumen in British Columbia und Ontario zu genehmigen und zu finanzieren. Ein entscheidender Unterschied zwischen der Einführung von DCS in Kanada und der langjährigen Nutzung dieses Harm Reduction Angebots in ganz Europa ist der Fokus auf eine bestimmte Untergruppe von Konsument*innen. Während sich die meisten DCS weltweit auf "Freizeit-Drogenkonsument*innen" konzentrieren, richtet sich die DCS-Entwicklung in Kanada an ausgegrenzte Konsument*innen mit Zugang zu Hilfsangeboten, von denen viele chronisch und intravenös konsumieren. Diese Entwicklung in der Anwendung von DCS wirft wichtige Fragen auf, die noch nicht erforscht wurden, einschließlich optimaler Modelle und Technologien für die Bereitstellung von Angeboten, sowie besondere Hürden (z.B. die Bereitschaft, auf Analyseergebnisse zu warten) für diese Gruppe. Frau Nazlee Maghsoudi wird die Entwicklung von DCS in ganz Kanada erläutern wobei sie sich auf ein DCS-Netzwerk mit mehreren Standorten in Toronto, Ontario, konzentriert, das Gaschromatographie- und Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie einsetzt und in Partnerschaft mit Behörden, Krankenhauslabors, Drogenkonsumenten und der Regierung arbeitet.